Schon lange habe ich mir gewünscht, künstlerisch frei zu sein, aber ich hatte immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein. In der Kindheit lernte ich, dass Theater brotlose Kunst ist und nicht wichtig. Die Bühne behielt immer nur eine Nebenrolle in meinem Leben, weil ich sicher war, dass ich sowieso nicht gut genug bin. Lange Zeit arbeitete ich nur "nebenbei" im Theater im Amateurbereich, absolvierte Fortbildungen bei diversen Schauspiellehrern und in den Bereichen Kulturmanagement und Dramaturgie. Aber der Wunsch nach einem eigenen künstlerischen Projekt blieb und wurde mit den Jahren immer stärker.
Nun ist es so weit, ich kann mich dem nicht mehr entziehen und wage den Schritt in eine selbstbestimmte theatrale Zukunft. Viele Fragen wirbeln jetzt durch meinen Kopf: Wer wird mich auf dieser Reise begleiten? Wen werde ich verlieren? Wo finde ich eine neue theatrale Heimat, eine Bühne, auf der wir uns ausprobieren und präsentieren können? Werde ich die Kraft haben, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen? Bin ich wirklich gut genug?
Mein Mann hat mich schon immer bestärkt, mein Schauspiellehrer hat mich schon vor Jahren aufgefordert, mir einen Agenten zu nehmen, die Menschen die mit mir in der Vergangenheit gearbeitet haben, lobten und ermutigten mich immer wieder - und so langsam glaube ich es selber, dass ich gut genug bin und dass ich viel zu geben habe. Und das will ich ab jetzt uneingeschränkt tun!
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