Wem gehört FAUST
- Theater Allround
- 12. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juli

Szenen werden geschrieben, Lieder komponiert, Requisiten besorgt, Kostüme geschneidert, Texte gelernt... und am Ende steht die Premiere mit Aufregung, Pannen und ganz viel Herzblut. Und dann ist es vorbei.
Nicht bei diesem Stück! Wir haben in den letzten Wochen und Monaten so viel am Thema und an uns gearbeitet, dass wir alle diese Erfahrungen mitnehmen werden. Ganz egal, ob wir ein Mal oder zehn Mal vor Publikum spielen, dieser Prozess ist etwas, was uns für immer begleiten wird. Denn es ist nicht nur ein Auswendig-Lernen von Text und das Ganze dann gut auf die Bühne bringen. Faust hat uns begleitet, bis zur Premiere dann fast ein ganzes Jahr lang. Goethes Sprache hat uns begleitet, und egal ob es uns anfangs leicht fiel oder schwer, wir haben es alle geschafft. Wir haben unser Denken und Handeln, unsere Motive und Fähigkeiten erweitert, sind auch dahin gegangen, wo es für uns unangenehm wurde. Denn nur an diesen Orten können wir uns entwickeln, lernen und unseren Horizont erweitern.
Die Arbeit an diesem Stück hat auch mich mehr als einmal an meine Grenzen gebracht. Der erste Entwurf, der noch so gut klang, als ich ihn entwickelte, entpuppte sich als Hinderniss für freies Spiel und musste weg. Die Entscheidung war eindeutig, da gab es keine zweite Meinung - doch was stattdessen? Ich musste raus aus dem Kopf und rein in den Stoff, und dort fand ich die Antwort. Leicht ist das nicht, wenn man die Arbeit von Wochen wegschmeißen muss. Mein Credo ist an der Stelle, dass keine Arbeit im Theater vergebens ist. Sie führt uns genau dort hin, wo wir hinkommen müssen - auch wenn ich schon dachte, ich sei an der richtigen Stelle gewesen. Manchmal ist das eben falsch.
Nun sind wir an der richtigen Stelle, jetzt kommt noch der Feinschliff, alle Puzzleteile werden zu einem Ganzen zusammengesetzt und mit Musik und Tanz poliert. Die Requisten und Kostüme kommen ins Spiel, der Raum wird genutzt und man sieht, wie alles entsteht. Das, was schon so lange in meinem Kopf vorhanden ist, nimmt Gestalt an. Natürlich nicht deckungsgleich, dazu bringen alle Schauspielenden ihre eigenen Farben mit und malen meine Umrisse mit eigenen Mustern und Ideen aus. Und so wird ein buntes, reales und authentisches Kunstwerk aus dem, was wir gemeinsam erarbeitet haben.
Freut euch auf den 24. Oktober 2025, wenn wir im Kulturklinker Barmbek Premiere feiern mit unserem neuen Stück "Wem gehört FAUST". Tickets gibt es hier auf unserer Homepage ab September.
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