Die Lichter sind schon an in manchen Fenstern, auch wenn es noch 14 Tage dauert bis zum ersten Advent. Wir wollen doch dieses Jahr mal pünktlich fertig sein, wenn es endlich los geht mit dem ganzen Weihnachtsstress. Noch läuft die Kamera, die Nachbearbeitung nimmt viel Zeit in Anspruch und wir zermartern unsere Hirne nach neuen Ideen für die Weihnachtszeit.
Überall wird von Veränderung gesprochen und dass man im Grunde keine Veränderung will: Der Präsident der Vereinigten Staaten ist neu gewählt, der alte will nicht gehen. Die Corona-Regeln zwingen uns zu neuen Feier-Formen, doch wir wollen an Heilig Abend in der Kirche singen und uns an den Händen fassen. Die Weihnachtsmärkte sind verboten, aber wir wollen Glühwein trinken mit unseren Freunden. So vieles ist anders dieses Jahr, aber ich will einmal eine Lanze brechen für das, was wir nicht ändern: Wir bleiben kreativ und treffen uns (online), wir dekorieren mit Lichtern und Glanz, der Adventskranz steht in einer Woche auf dem Tisch, die Küche duftet nach Keksen, wir machen uns Gedanken um Geschenke für unsere Liebsten, wir suchen die Weihnachtsgans aus - und wenn es nur ein Hühnchen wird, weil wir zu viert keine ganze Gans verdrücken können, dann geht davon die Welt nicht unter.
Perspektivwechsel ist manchmal keine so schlechte Sache, auch wenn man den lieb gewonnenen Traditionen nachtrauert. Wir gehen neue Wege, das wird besonders in der so traditionsbehafteten Weihnachtszeit eine große Herausforderung für uns alle. Aber wer weiß, welche neuen Traditionen wir erschaffen in diesem Jahr, dem Jahr der Distanz und digitalen Begegnung. Ich bin zuversichtlich und freue mich auf die vielen anderen Momente, die diese Zeit für uns bereit hält. Und natürlich freue ich mich auf den digitalen Adventskalender der Hamburger Amateurtheater, an dem wir uns fleißig beteiligen. Den Link dazu findet ihr bald hier, versprochen!
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