So fern wie eine Mondlandung schien zu Beginn unserer Proben eine Aufführung vor leibhaftigem Publikum. Wir waren mitten in der Pandemie, gezwungen auf Abstand und in die virtuelle Welt gedrängt. Doch nun ist alles wieder - naja, fast alles - erlaubt, und trotzdem ist eine Aufführung noch immer nichts selbstverständliches für eine so neue Truppe wie uns. Wir hatten schon einen Raum, der jetzt aber doch wieder nicht so sicher ist, wie wir es eigentlich brauchen. Wir hatten schon einen Termin, der sich aber als nicht haltbar erwiesen hat in den letzten Tagen.
Wir haben aber unser Stück, unsere Motivation, wir haben einander. Das muss reichen, um weiter an uns zu glauben und die Kraft zu finden, alle Hindernisse zu überwinden und ein wundervolles Stück auf die Bühne zu bringen. Was hatten wir alles für Pläne: Heckentheater, Aufführung im Sommer, Freilichtbühne mit Wind auf der Haut und Sonne im Gesicht... Das hat der Herbst geschluckt, wir haben alle noch ein Leben außerhalb, das gelebt werden will und uns fordert. Da gab es eine Hochzeit, eine Trennung, einen Umzug, eine Prüfung, Urlaub... Viele andere Dinge haben uns auch immer mal wieder davon abgehalten, uns intensiv um unser Stück zu kümmern. Aber das sollte uns niemals davon abhalten, daran zu glauben, dass wir auf den Mond fliegen können. Denn wir können das, wir haben in der Vergangenheit schon halbe Mondlandungen hinbekommen und werden es wieder tun. Die Rakete steht schon startbereit, wir müssen nur noch einsteigen.
Comments