Wenn ich unser erstes Probentreffen zusammenfassen muss, dann fallen mir sofort diese beiden Attribute ein. Die Probe unter freiem Himmel, mit Abstand und doch so nah, war genau das Zeichen, das ich gebraucht habe, um wieder Wasser unter'm Kiel zu spüren.
Ich gebe zu, ich war sehr nervös: Wie würde sich die Probe anfühlen? Würde sich die bekannte und liebgewonnene Intimität wieder einstellen oder hat die Distanz uns einander womöglich entfremdet? Habe ich noch den "Groove" für die Arbeit oder hat diese lange Zwangspause mir den Schwung genommen? Ein bisschen fühlte es sich so an wie der erste Tag in einer neuen Klasse, nicht zu wissen, was einen erwartet und ob es gut wird oder nicht.
Die Probe war wunderbar. Aus meinen anfänglichen Sorgen ist eine ungeduldige Vorfreude geworden, ich kann es kaum erwarten, nächsten Dienstag vorzubereiten. Wir waren zu fünft und haben sehr intensiv gearbeitet, die Offenheit und Nähe (natürlich nicht körperlich!) war sehr schnell wieder da. Ich danke den Anwesenden für ihr Vertrauen und die emotionale Reise, auf die sie sich eingelassen haben. Wir haben so viele Impulse aufgenommen, die nun darauf warten, umgesetzt zu werden. Viele Ideen sind entstanden und werden in den nächsten Wochen weiter verfolgt:
Da ist zum einen das Buch "Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns" von Kobi Yamada, das uns heute als Anregung gedient hat. Zum anderen haben wir erste Ansätze entwickelt, was auf der Bühne stattfinden kann - wenn es denn wieder stattfinden kann. Als Anregungen für die, die heute nicht da waren, seien die Bücher "Chuzpe" von Lily Brett, "Im Freibad" von Libby Page und "Der Club der toten Dichter" von Nancy H. Kleinbaum empfohlen. Aber auch Theaterstücke wie zum Beispiel "Honig im Kopf" oder "Das perfekte Geheimnis" sind uns eingefallen als Impulsgeber für die Zukunft.
Auf jeden Fall hat die Glut des Theaterschaffens in mir wieder wieder ordentlich Sauerstoff bekommen und das altbekannte Feuer brennt wieder lichterloh. Nun heißt es, die kommende Zeit vorzubereiten und sich auf die Reise in ein neues theatrales Abenteuer zu begeben mit viel Kreativität und Emotionen.
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