Ich bin so vieles in meinem Leben schon gewesen und will so vieles noch sein. Manchmal macht es Spaß, einfach mal in den Spiegel zu schauen und genau hinzusehen. Es muss ja nicht immer der Schminkspiegel sein...
Ein Blick in den Rückspiegel ermöglicht mir, zu sehen wer ich war und wer ich sein kann. Und zu sehen, wer mit mir auf dem Weg ist. Da kann ich so viele Facetten von mir erkennen, und ich sehe den Weg, den ich schon gekommen bin. Danach geht der Blick wieder nach vorn, auf das was vor uns liegt und erobert, erlebt werden will. Es gibt im Musical "Bat out of hell" von Meat Loaf ein Lied mit folgenden Zeilen:
"And if life is just a highway, then the soul is just a car
And objects in the rear view mirror may appear closer than they are"
Mein Leben fühlt sich manchmal wirklich an wie eine Autobahn, auf der ich kaum das Tempo halten kann. Rückblicken, anhalten und eine neue Richtung einschlagen ist gelegentlich besser, als auf den bekannten Wegen einfach stur weiter zu fahren. Ich bin Fahrer in meinem eigenen Wagen, ich muss Hindernissen ausweichen, regelmäßig tanken und kann mir meine Mitfahrer aussuchen.
Ich bin dankbar für die Mitfahrer im Theater Allround, dankbar für die Kurven im Leben und die Abwechslung auf dem Weg. Wir fahren gerade auf einer unbekannten Straße in Richtung eines unbekannten Ziels, doch es fühlt sich richtig an, weil wir echt sind. Dieses Echt-Sein war etwas, was mich in der letzten Probe so glücklich gemacht hat: beim Spielen der Szenen habe ich den SpielerInnen jedes Wort geglaubt. Es war so schön, neue Charaktere zu sehen, spannende Facetten zu entdecken. Die Arbeit an Figuren ist immer auch eine Arbeit an uns selbst. Wir dürfen uns in einem Spiegel sehen und Seiten an uns entdecken, die wir zuvor nicht wahrgenommen haben. Und wenn wir genau hinschauen, ist da noch so viel zu entdecken. Ich freue mich auf die Reise mit euch!
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