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  • AutorenbildTheater Allround

Harte Arbeit


Theater erschaffen ist eine Anstrengung, die nie ruht. Wenn wir an einem Stück werkeln, dann sind wir immer im "Arbeitsmodus", ob nun allein in der Sonne auf der Terrasse oder beim gemütlichen Abend mit Freunden. Denn wir holen uns Inspiration aus dem Leben, aus unserer Umwelt und den Gesprächen, die wir führen. Unser Geist ist im Hintergrund permanent mit dem neuen Stück beschäftigt. Ob wir nun auf der Bühne stehen oder Regie führen, wir nehmen jede Begegnung zum Anlass, das Stück oder unsere Rolle im Kopf weiter zu entwickeln.

Das macht unsere Arbeit so interessant, und durchaus auch anstrengend. Wir sind uns oft nicht gut genug, wir streben nach mehr: mehr Erkenntnis, mehr Inspiration, mehr Leben - für uns und für die Inszenierung. Auch wenn der Rahmen steht, die Figuren klar sind und man sich eigentlich "nur noch" um die Details kümmern muss, nein, besonders dann, gehen wir mit offenen Augen durch das Leben und erleben Dinge, die wir mit in das Stück nehmen wollen oder die uns zum Nachdenken über unsere Figur bringen. In jeder Unterhaltung fallen uns Momente auf, die wir für unser Stück gebrauchen können. Das kann eine Geste sein, die wir unserer Figur geben (und beim Bäcker an einem uns unbekannten Menschen gesehen haben) oder ein Lied, das wir aus den (zu lauten) Kopfhörern eines Mitfahrers in der U-Bahn gehört haben. Wir nehmen dankbar das Leben um uns herum wahr, setzen Anregungen daraus ein und überprüfen, was es mit uns, der Rolle und dem Stück macht. Diese ständige Offenheit für neue Ideen, das Erforschen der eigenen Ziele und der Struktur im Stück, macht die Arbeit fürs Theater so lebendig und wertvoll. Im Theater Allround haben sich Menschen versammelt, die nicht nur in den zwei Stunden pro Woche während der Probe an sich und dem Stück arbeiten. Wir sind eine Truppe, die Theater lebt, jeden Tag und mit ganzem Herzen. Wir alle haben ein volles Programm neben unserer Leidenschaft, und aus diesem Programm, unserem Leben, ziehen wir die Inspiration, dort holen wir uns Ideen und Anregungen und lassen alles in unsere Arbeit für die Bühne einfließen. Wenn wir also während einer Unterhaltung kurz unser kleines Notizbüchlein rausholen und etwas hineinkritzeln, dann sind wir nicht unhöflich und desinteressiert, ganz im Gegenteil: Dann muss die Idee, die durch das Gespräch genährt wurde, direkt notiert werden, damit sie nicht verloren geht.

Lebendiges Theater, das unser Publikum abholen, unterhalten und zum Nachdenken bringen soll, das ist unser Ziel. Und daran arbeiten wir, auch wenn wir ganz entspannt in der Sonne auf der Terrasse sitzen!

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