Im Meer von Ideen entstanden, in vielen Abenden vor dem PC ausprobiert, Charaktere entwickelt und geschliffen, so schippert nun das erste Stück der Theater Allround Truppe vom Stapel.
Cyrano von Bergerac war uns Vorbild, Inspiration und Stütze in den letzten Monaten. Jetzt haben wir daraus etwas Eigenes gemacht, die Agentur Bon Arte ist entstanden mit ihren zum Teil schrulligen, liebenswerten oder einfach nur komischen Figuren. Sie alle sind mit viel Liebe und Kreativität entstanden und werden nun vorbereitet auf ihren großen Auftritt im Sommer. Wir haben uns auf ein Probenwochenende geeinigt, die Präsenzproben laufen ganz langsam und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wieder an und ein Aufführungstermin ist auch schon gefunden. Noch sind wir nicht sicher, ob wir tatsächlich im Heckentheater aufführen werden - die Location ist wunderschön, aber was, wenn das Wetter nicht mitspielt? So viel Arbeit, und dann wieder abhängig zu sein von etwas, das wir nicht beeinflussen können? Aber auch in einem Haus sind wir nicht sicher: Was, wenn die Pandemie wieder Fahrt aufnähme und alles wieder schließen müsste?
Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr, mich immer und immer wieder abhängig zu machen von Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann. Aber so ist das Leben, ich kann nicht alles bestimmen (so gern ich das manchmal auch wollte!) und das ist leider auch gut so. Ich lerne in dieser Zeit mehr als jemals zuvor, mich zurück zu nehmen und fatalistisch fast schon Dinge auf mich zukommen zu lassen. Doch so ganz ohne Planung geht es einfach nicht: Das Stück will aufgeführt werden, eine Bühne/ ein Raum oder ein Ort muss gebucht werden, damit wir am Ende nicht ohne alles da stehen. Also heißt es, die Backen zu kneifen und einfach loszulegen. Wir kriegen das hin und egal wo, wir werden euch das Stück zeigen. Es wäre auch zu schade, wenn ihr Christian, Roxy und die anderen nicht kennen lernen könntet...
Im September gehen wir an den Start, im August werden wir volle Kanne proben und dann kann uns nichts mehr aufhalten. Ich bin so froh, dass wir es geschafft haben, trotz der Distanz und der allgemeinen Lage nie aufzugeben und immer weiter kreativ und so intensiv gearbeitet zu haben, dafür bin ich allen Beteiligten unendlich dankbar! Viele Filmschnipsel sind entstanden, viele Probenszenen sind so toll geworden, dass sie ungeplant unbedingt einen Platz im Stück finden mussten. Und nun geht es endlich wieder gemeinsam weiter, wir dürfen uns wieder in die Augen schauen und einander zumindest auf 1,5 Metern nahe sein. Was ein wundervolles Gefühl, und wie schräg, dass es so weit gekommen ist, dass wir uns darüber freuen. Die Pandemie hat mich vieles gelehrt, und ich bin froh, dass eins davon ist: Die Kunst lebt immer!!
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