Wir haben für unser diesjähriges Stück den Aufführungsort gefunden, der uns alles bietet, was wir brauchen: Das Heckentheater im Stadtpark Hamburg. Dort können wir aufführen, wenn die Temperaturen und das Infektionsgeschehen es zulassen. Die Atmosphäre ist einzigartig und die Umgebung regt geradezu dazu an, sich in Reimen zu ergießen und den inneren Cyrano von der Leine zu lassen. Aber auch die feinfühlige Roxane und der draufgängerische Christian fühlen sich beheimatet im Rondell. Wir sind noch immer online dabei, unsere Protagonisten genauer kennen zu lernen und zu verstehen, was sie bewegt und warum sie tun, was sie tun.
Jeden Dienstag nähern wir uns diesen Menschen, die fiktiv und für uns doch schon so real geworden sind. Die Motive von Liebe, Unsicherheit, Rache und Macht kennen wir alle aus unserem eigenen Leben. Immer wieder begegnen uns Momente, in denen wir uns fühlen wie Christian oder Cyrano, manchmal sehnen wir uns nach der naiven Schwärmerei einer Roxane und gelegentlich sind wir auch so verletzt wie ein Graf de Guiche. Der Stoff des Cyrano von Bergerac findet sich immer wieder in unserem Alltag, wenn wir nur genau hinschauen. Sicher sind wir nicht Figuren eines geskripteten Spiels, unsere Wege können wir nicht nachlesen oder durch eine flotte Feder ändern. Aber wir erleben mit wachsendem Verständnis, was die Figuren in dem Stück beeinflusst und warum sie empfinden, was sie empfinden.
In den kommenden Wochen wächst unser Input und auch unser Stück immer mehr und wir hoffen, dass wir im Mai dann endlich allen zeigen können, woran wir seit September 2020 arbeiten. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit, auch wenn wir die Pandemie noch lange nicht hinter uns haben. Theater lebt!
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